Frühjahrstörn 2016 Griechenland Teil 2

Sivota liegt in einer kleinen Bucht ganz im Süden der Insel Lefkas. Im letzten Jahr war hier im Herbst Trubel hoch 3, jetzt sind wir fast die einzigen und liegen ruhig und romantisch zusammen mit einem englischen Segler am Steg eines Restaurants. P1000105Umsonst mit Strom- und Wasseranschluss, nur wird erwartet, dass man bei Stavros essen geht. Na, das machen wir gern. Das Essen ist preiswert und recht gut.
Über uns in den knackig grünen Hügeln blöken die Schafe und in den Gärten krähen die Hähne. Die Stockenten sind hier viel größer als bei uns, Paula ist ganz begeistert. Zum Essen bei Stavros müssen wir sie allerdings an Bord lassen. Es gibt eindeutig zu viele aufdringliche Katzen im Lokal.
Um die malerische Bucht gibt es zahlreiche Tavernen mit Fischerbooten davor und kleine Geschäfte. Alle Ladenbesitzer warten auf die Touries. Aber besonders die Engländer machen sich noch rar, angeblich aus Angst vor dem Brexit und seinen Folgen.
Wir haben zum Teil sehr viel Wind, mal von achtern, mal von vorne. Das Boot geht ganz schön zu kehr, aber wie sagte eine Bekannte an der Costa Brava so schön: Die Kuh ist angebunden. Der angesagte Regen ist mit unserem deutschen nicht ganz vergleichbar. Es reicht gerade, um das Schiff von Staub und Salz zu befreien. Allerdings fallen die Nachttemperaturen auf 13°C. Für den Sohn von Stavros: “Eine Katastrophe!“

 

Nach einem Zwischenstopp auf Meganisi landen wir auf Kalamos, unserer Lieblingsinsel im Ionischen Meer. Wie im letzten Jahr werden wir natürlich herzlich vom Wirt George begrüßt, mit Umarmung und ersten Einschätzungen zum erneut drohenden Grexit.
Es ist ja noch sehr früh im Jahr, und so dürfen wir meist nur mit einem einzigen, sehr netten dänischen, Nachbarn die wundervolle Aussicht auf die Inselwelt genießen. Die Atmosphäre ist unglaublich entspannend.P1000125
Die Griechen feiern Ostern später als wir, in diesem Jahr am 01. Mai. So kamen wir in der letzten Woche in den Genuss von speziellem saftigen Osterkuchen und sehr leckerem vegetarischen Eintopf, weil hier während der Fastenzeit keine Eier und kein Fleisch verzehrt werden. Das Osterfest wird von den Griechen so groß gefeiert wie bei uns Weihnachten. Schon seit Tagen waren die Menschen voller Vorfreude, läuteten alle Nase lang die Glocken, und der Pope sang über die Bucht. Abends knallte hier und da Feuerwerk, und bengalische Lichter wurden angezündet.
Am Ostersonntag lädt der Wirt George uns zum Mittagessen ein. Wir bringen eine selbst gemalte Glückwunschkarte mit:P1000130

Es gibt traditionsgemäß Lamm vom Grill. Seine Familie, Freunde und wir von den drei heute im Hafen liegenden Schiffen sitzen ganz zwanglos an einem langen Tisch. Während des Essens steht  immer mal einer der  Griechen auf, andere gesellen sich dazu, und sie tanzen, immer hübsch im Kreis. Ähnlich wie beim Sirtaki im Film Alexis Sorbas. Auch Oma und Opa machen mit, ganz vorsichtig, die jungen Leute natürlich lebhafter. Teller zerschellen auf der Tanzfläche. Zum Schluss des Festes darf sich jeder ein rotgefärbtes hartgekochtes Ei aus einem Korb nehmen. Sie werden gegeneinander geschlagen, und derjenige, dessen Ei heilbleibt, hat im kommenden Jahr das meiste Glück. Die fröhliche Feier ist für uns ein tolles Erlebnis, und auf dem anschließenden Spaziergang können wir in vielen Gärten die bei lauter griechischer Musik tanzenden und feiernden Menschen beobachten.

Ich hatte schon im letzten Jahr die Katzen auf der Pier mit von zuhause mitgebrachtem Futter versorgt, so auch jetzt. Zum Dank pinkelt uns eine nachts mehrfach in die Plicht, das stinkt natürlich fürchterlich.
Eine Viertelstunde Fußweg entfernt liegt unsere Lieblingsbucht mit einer unglaublichen Aussicht auf das Meer und die im Dunst liegenden Nachbarinseln.

Am Kieselstrand finde ich auffallende, 40cm lange Muschelschalen, die wir noch nie gesehen haben. Ihre  Innenseite leuchtet kupferrot. Die „Pinna Nobile“ kann im besten Fall unglaubliche 1,20m groß werden.image

Am 06. Mai verlassen wir das wundervoll geschützte Revier und fahren bei Lefkas durch die Enge 30sm gen Norden. Auf der entzückenden Insel Paxos  legen wir an der Stadtpier von Lakka an, mit Blick auf reges Dorfleben und allgegenwärtigen Frühjahrsputz. In den Gärten hängen die Bäume voll mit reifen Zitronen. Den Bordvorrat kann ich auf dem Kinderspielplatz aufstocken, dort liegen die Früchte auf dem Boden.
Es ist sehr schön in Lakka, das Wasser ist glasklar und die Bucht gut geschützt. Der Aufenthalt hier ist ein guter Abschluss unserer Griechenlandreise, denn jetzt geht es in den Norden, über Albanien nach Montenegro.P1000089

 

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